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Beckenschiefstand beim Pferd

Beckenschiefstand, warum, wodurch, korrigierbar?

 

Zuerst einmal, ja, in manchen Fällen ist er korrigierbar. Das kann allerdings manchmal etwas länger dauern.

Ein Beckenschiefstand kann einige Ursachen haben! 

 

Das Thema ist sehr komplex, daher möchte ich hier nur einige Möglichkeiten erwähnen:

In den meisten Fällen entsteht ein reversibler (rückgängig machbar) Beckenschiefstand durch ein plötzliches heftiges traumatisches Ereignis ( Sturz, wegrutschen der HH, hängenbleiben mit dem Becken z. B. an der Boxentür, in ein Loch treten, Geburtsprobleme, festliegen, etc.). Diese Fälle sind meist schnell wieder in den Griff zu bekommen, solange sie nicht mit strukturellen Schäden einhergehen.

"Angeborene" Beckenschiefstände, z. B. durch eine Beinlängendifferenz oder Skoliose hingegen sind eher nicht korrigierbar. Wobei man dabei wissen muss, daß die meisten Beinlängendifferenzen ebenfalls durch eine Skoliose verursacht werden!

In diesen Fällen sollte man mit physiotherapeutischen Maßnahmen die Folgen eines andauernden Beckenschiefstandes minimieren.

Auch chiropraktische oder osteotherapeutische Behandlungen können unterstützend wirken.

Häufig kommt es vor, das ein Beckenschiefstand durch schlecht sitzendes Equipment, Problemen unterhalb des Beckens (besonders aus dem Hufbereich) sowie einseitiger Belastung beim reiten ausgelöst wird.
Hierdurch entstehen zum Teil erhebliche Fehlspannungen in der Muskulatur, die sich dann auch über ein schiefes Becken bemerkbar machen.

Schlußendlich kann sogar der Reiter selbst die Ursache für einen Beckenschiefstand sein!


Hat der Reiter z. B. selber eine Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) führt diese beim Reiter ebenfalls zu einem Beckenschiefstand. Dadurch kommt es dann zu einer ungleichmäßigen Belastung des Pferderückens.

Diese versucht das Pferd auszugleichen, was wiederum zu einem Ungleichgewicht im Muskelaufbau beim Pferd führt. Diese muskuläre Disharmonie kann dann wiederum zu einem Beckenschiefstand des Pferdes führen.
Setzt Euch mal mit geschlossenen Augen locker auf Euer Pferd.....habt Ihr auf beiden Gesäßhälften den selben Druck? Bestenfalls ist das so ;o)

Oder wie sieht es mit der Steigbügellänge aus? Müsst Ihr immer einen Steigbügel länger schnallen?

Sollte der Reiter selbst also die Ursache sein, wäre es sehr ratsam, wenn sich dieser erstmal selber in Behandlung begibt.....bei Leuten mit Skoliosen macht es auch Sinn, regelmäßig jemanden ohne Skoliose reiten zu lassen... quasi zur Entspannung der Situation ;o)

Sollten sich in kürzeren Zeitabständen immer wieder Beckenschiefstände entwickeln, kommen als Ursache auch organische Probleme in Frage ( z. B. in Kombination mit Dauerrosse, auffälliges Kot-u. od. Wasserabsetzen, usw.).

 

 

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