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VNS - Ganglion Stellatum

Vegetatives Nervensystem Pferd - Ganglion Stellatum
Pferdeosteopathie Heye

 

Das vegetative Nervensystem (VNS) - Ein Beispiel: das Ganglion Stellatum

 

 

 

Viele gravierende Probleme mit einem Pferd können über das VNS positiv beeinflusst werden.

Aus aktuellem Anlass habe ich mich mal wieder ausführlicher damit beschäftigt und mir gedacht, es wäre sinnvoll, andere an meinen Gedanken teilhaben zu lassen.

In diesem Fall ging es um stressbedingetes Anschwellen der Schlauchtasche.

Es hat etwas gedauert, bis ich der Sache auf den Grund gehen konnte. Mein Weg führte mich über Gelenkblockaden, Störungen im Faszien- und Meridianbereich, Problemen im Kiefergelenk (N. Vagus) letztendlich auch zum VNS. Klinisch war alles i. O. ;-) jetzt steht noch der Zahnarzt aus. 

 

Unter dem VNS  versteht sich das Zusammenspiel des Sympathicus und des Parasympathicus.

 

Kurzbeschreibung der Wirkung des Sympathicus:

 

Er regt die Muskeldurchblutung an und steigert die Herz-und Atemfrequenz. Er ist in Stress und Angstsituation aktiv und hilft dem Organismus dabei die wichtigsten "Fluchtreaktionen" ausführen zu können! Darm- und Blasentätigkeit werden quasi reduziert.

 

Kurzbeschreibung der Wirkung des Parasympathicus:

Er regt die Darm-, Speichel - und Nierentätigkeit an. Somit ist er an der Regeneration des Körpers beteiligt und sorgt für Entspannung.

 

Das Ganglion Stellatum (sternförmiger Nervenknoten) liegt im Bereich des 1./2. Intercostalraum (Rippenzwischenraum) auf dem M. collis.

Es stellt das Ursprungsgebiet des Grenzstranges (Truncus Sympathicus), der ventral (bauchwärts) der Wirbelsäule verläuft, dar.

Auf der rechten Halsseite ist es zweigeteilt und liegt in direkter Nähe zur Trachea (Luftröhre).

In "funktioneller Nachbarschaft" befindet sich der 7. Halswirbel und der 1. Brustwirbel sowie das Schultergelenk. 

 

Von diesem Nervenknoten ziehen sympatische Nervenfasern sternförmig in alle Richtungen und versorgen den Kopf/Hals/die Vorderbeine sowie Herz und Lunge. 

 

Läsionen in diesem Bereich kommen, durch die Wirkung des VNS auf die Gefäße, sogar für Hufrollenerkrankungen und Leistungsveränderungen von Herz und Lunge in betracht.

 

Dieser "Engpass" ist recht anfällig für Störungen! 

Denkbare Ursachen hierfür sind neben direkten und indirekten Traumen  vor allem auch psychische Schwierigkeiten (Fehlspannungen der Muskulatur insbesondere durch Stress).

 

Bei erhöhtem Muskeltonus im Hals (auch z. B. beim Unterhals) entsteht Druck auf das Ganglion Stellatum, wodurch es zu Irritationen kommt. Die Leitfähigkeit der Nerven ist dann gestört.

 

Die Folgen davon können sehr umfangreich und schwerwiegend sein!

 

Einige Beispiele hierfür: 

                                   - häufiges stolpern in der Vorhand 

                                   - Taktfehler und verringerter Raumgriff

                                   - gestörte Abrollphase

                                   - Verschlechterung von Stellung/Biegung

                                   - schlechte Huf/Strahlqualität

                                   - vermehrtes schwitzen

                                   - erhöhte Stressanfälligkeit

                                   - Kopfschmerzen/Schwindel 

                                   

denkbar sind auch Störungen im Organbereich, wie Herzrasen und erhöhte Atemfrequenz im Ruhezustand... dadurch nimmt oftmals die Leistungsbereitschaft/-fähigkeit deutlich ab.

 

Bei erhöhtem Druck in diesem Bereich kann es aber auch zum Gegenteil kommen. So kann man z. B. durch gezieltes Einwirken (leichte punktuelle Massage) eine Entspannung des Pferdes bewirken!

 

Beachte:

Dies ist nur eine vereinfachte Darstellung eines sehr komplexen Thema`s!!!

 

Im nächsten Artikel gehe ich dann ein wenig auf den parasympatischen Anteil des VNS, am Beispiel des N. (Nervus) Vagus, ein.

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